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Mit einem Blower Door Test wird die Luftdichtheit Ihres Gebäudes geprüft und eventuelle Leckagen aufgedeckt.

Die luftdichte Gebäudehülle ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal für ein hochwertiges und effizientes Gebäude. Mit ihr werden thermische Energieverluste durch undichte Stellen in der Gebäudehülle verhindert und somit bleibt die Dämmwirkung erhalten. Um dies zu gewährleisten wird die Dichtheit Ihres Gebäudes mit dem Blower Door Test geprüft.

blower door aufbauDie Problematik der Undichtigkeiten von Gebäude spielte eine lange Zeit eine untergeordnete Rolle. Erst nach dem Bau von Fertighäusern in Holzständerbauweise und optimierten Gebäudeanschlüssen im Neubau begann die Beurteilung der Luftdichtheit. Eine dichte Bauweise des Gebäudes reduziert nicht nur die Lüftungswärmeverluste, sondern vermindert zudem störende Zugerscheinungen, Schimmelpilzbildung oder die ungleichmäßige Auskühlung von Bauteilen. Des Weiteren werden der Schallschutz und die Raumluftqualität verbessert sowie der Rauch- und Brandschutz erhöht.
Auch eine Lüftungsanlage arbeitet nur dann effizient, wenn die Gebäudeanschlüsse luftdicht ausgeführt sind. Da warme Luft eine geringere Dichte aufweist als kalte und nach oben steigt, bildet sich im unteren Bereich ein sogenannter „Kaltluftsee“ der die Behaglichkeit beeinträchtigt.

Was ist ein Blower Door Test und wozu dient er?

Um, eine wie unter dem Punkt: „Luftdichtheitskonzept“, beschriebene luftdichte Ebene in Ihrem Bauvorhaben zu verwirkliche, erstellen wir ein für Sie individuell zugeschnittenes Konzept. Dieses muss jedoch, nach der Ausführung durch die unterschiedlichen Gewerke, auf seine Undurchlässigkeit überprüft werden. Die geläufigste Methode ist hier der Blower Door Test. Der große Vorteil von diesem Verfahren liegt darin, dass größerer Leckagen oder sogar Mängel noch während der Bauphase erkannt und behoben werden können.

Wie wird ein Blower Door Test durchgeführt?

Der Ventilator wird mit einem Rahmen in die Hauseingangstüre oder Terrassentüre eingespannt, sämtliche Außenluftöffnungen abgedichtet, Innentüren zu beheizten Räumen geöffnet und Türen/Fenster nach Außen geschlossen. Anschließend stellt der Ventilator einen Unter- oder Überdruck von 50 Pascal im Gebäudeinneren her. Diese Druckdifferenz zwischen Innen und Außen führt dazu, dass durch mögliche Undichtigkeiten (sogenannte Leckagen) Außenluft nachströmt und mittels Thermografiekamera, Nebelmaschine oder Luftgeschwindigkeitsmesser (Anemometer) festgestellt werden können. Die einzelnen Leckagen werden so für Sie sichtbar gemacht und es werden Ihnen Vorschläge für Gegenmaßnahmen dargestellt. Nach Durchführung der Leckagenortung erfolgt eine erneute Messung des Gebäudes und das Erstellen eines Prüfberichts. Dazu wird das Gebäude erneut auf Unter- oder Überdruck gesetzt. Jedoch muss nach der DIN EN 13829 im gesamten Messverlauf mindestens ein Wert über 50 Pascal liegen.
Die so erlangten Erkenntnisse fließen in den für Sie erstellten, belastbaren und aussagekräftigen Leckagenbericht ein.

Nach welchen Kriterien wird ein Blower Door Test bewertet?

Der entscheidende Wert bei einem Blower Door Test ist die Luftwechselrate (n50-Wert) und wird wie folgt ermittelt:

Je nach Gebäudeausstattung und gewünschtem KfW-Standard, gibt es verschiedene Anforderungen an den n50-Wert:

  • Anforderung EnEV / DIN 4108-7 für Gebäude ohne RLT-Anlage:
  • Anforderung EnEV / DIN 4108-7 für Gebäude mit RLT-Anlage:
  • Anforderung des PHI für qualitätsgeprüfte Passivhäuser:

Die Ergebnisse des Blower Door Tests und die Leckagen werden von uns dokumentiert und in einem Prüfbericht mit einer Gesamtbeurteilung für Sie zusammengestellt.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um einen Blower-Door-Test durchführen zu können?

Nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) muss die Luftdichtheitsmessung nach Fertigstellung des Gebäudes erfolgen. Der Blower-Door-Test sollte jedoch nach Möglichkeit noch vor den Innenausbau durchgeführt werden, damit Leckagen ermittelt und kostengünstige Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Zu diesem Zeitpunkt ist die Luftdichtheitsebene noch sichtbar und die Fehlerbehebung teilweise ohne erhöhten Aufwand durchführbar. Um jedoch eine Leckagenprüfung durchführen zu können, muss sich das Gebäude schon in einem luftdichten Zustand befinden. Die nachfolgende Aufzählung stellt die Mindestkriterien dar, die erfüllt werden müssen, um diese Prüfung durchführen zu können:

  • Einbau der Fenster und Türen nach Außen
  • Anschluss der Folie im Dachbereich
  • Fertigstellung von Installationsebenen (Sanitär, Elektrik, evtl. Lüftung...)

Typische Leckagen im Neubau / Bestandsgebäude Die nachfolgende Tabelle unterscheidet die am häufigsten auftretenden Leckagen im Bestands- und im Neubau:

  • Leckagen an Fenster- und Türlaibungen, sowie an Dachflächenfenster, Gauben und Bodenluken
  • Leckage an Anschlüsse zum Boden bei Türen, sowie bodentiefe Fenster
  • Leckage an Stoßstellen verschiedener Bauteile, sowie die Verbindungen und Stöße
  • Leckage an Rohr- und Kabeldurchführungen durch die Luftdichtheitsschicht
  • Leckage an Gebäudeanbauten und Erkern

Fazit:

Die Phrase das ein Gebäude atmen muss ist in den meisten Köpfen noch fest verankert. Die Gebäudeundichtheit sorgt jedoch für einen unkontrollierten Luftwechsel und somit zu einem erhöhten Heizwärmebedarf. Des Weiteren können Zugerscheinungen auftreten und die Probleme bei vorhandenen Allergien verstärkt werden. Es können permanent Schadstoffe von außen und Staub von den Dämmungen über die Leckagen ins Gebäudeinnere gelangen und somit gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen. Wenn man all diese Nachteile mit dem Arbeitsaufwand für einen Blower Door Test von circa 3 Stunden gegenüberstellt, sollte die Durchführung eines solchen auf jeden mit einer hohen Priorität angesetzt werden.